Knieschmerzen und länger anhaltende Probleme mit den empfindlichen und doch sehr belastbaren Gelenken treten vor allem bei Outdoorsportlern nicht gerade selten auf.
Die starke Belastung auf Körper und Gelenke stellt unseren Organismus vor große Herausforderungen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn zusätzlich unpassendes oder nicht optimales Schuhwerk gewählt wird.
In diesem Beitrag möchte ich daher auf einige Wanderschuhe und -Stiefel eingehen, die ich in der Vergangenheit testen durfte und die mir durch ihre Eigenschaften als vielversprechende “Knie-schonende” Wanderschuhe gefallen haben. Wieso dies so ist, erfährst Du in meiner Analyse der jeweiligen Modelle.
Meine Schuh-Empfehlungen und Hinweise zu den einzelnen Paaren erreichst Du über den folgenden Button. Alternativ findest Du diese Übersicht am unteren Ende dieses Beitrags, sodass Du dort durch einfaches “scrollen” automatisch hingelangst.
Die Belastungen beim Wandern: Knieschmerzen sind keine Seltenheit
Das Wandern stellt, ähnlich dem Laufen, eine verstärkte und langanhaltende Belastung auf den Körper dar. Hierbei müssen vor allem die Knie, die Füße und die Wirbelsäule hohe Aufprallkräfte über längere Zeiträume abfangen.
Während wir beim Laufen die Flugphase erfahren und die damit verbundenen Aufprallkräfte nochmals wesentlich höher ausfallen, entfällt diese beim Wandern gänzlich.
Trotz dessen stellt das Wandern keine minder belastende Angelegenheit (vor allem für die Knie) dar. Wandereinheiten können im Vergleich zum Lauftraining wesentlich länger andauern. Zusätzlich bringen die verschiedenen Belastungen während einer Wandertour ebenfalls einige Herausforderungen mit sich.
So fordert das stundenlange Bergauf-Steigen die Knie völlig anders, als der im späteren Verlauf folgende Abstieg. Wer bereits ein wenig Erfahrung hat, der wird wissen, dass der vermeintlich “leichte” Abstieg häufig alles andere als “entspannt” abläuft – Hier entstehen viele Schmerzen, da die Belastung beim Abstieg über Stunden anhalten kann und den Körper teilweise stärker fordern kann als der Aufstieg.
Die permanenten Abbrems-Bewegungen beim Bergab-Gehen sind für die Muskulatur, die Kniegelenke und die Füße ungewohnt und stellen dabei nur eine der zahlreichen Herausforderungen des Abstiegs dar.
Passende Wanderschuhe können Knieschmerzen reduzieren
Die Wahl der Wanderschuhe steht für viele Wanderer und Pilger im Vordergrund. Hier kann man Wochen damit verbringen verschiedene Schuhe und Stiefel zu vergleichen. Nur um dann doch festzustellen, dass der im “Online-Test” angepriesene Stiefel, der vermeintliche Testsieger”, überhaupt nicht erfüllt, was von ihm erwartet wird.
Über die Hochwertigkeit eines Wanderschuhs habe ich bereits häufig geschrieben. Heute möchte ich jedoch einige Worte hinsichtlich der “Knie-schonenden” Funktion verlieren.
Wanderschuhe oder höher geschnittene Wanderstiefel ?
Die erste Frage, die es zu beantworten gilt, handelt von der Höhe des Schuhmodells. Ich persönlich bin großer Fan der etwas flacheren und oftmals leichteren Wanderschuhe bzw. Wanderhalbschuhe. Geht es allerdings auf längere Trekkingtouren, ins Hochgebirge oder über absolut unwegsames Gelände, so werden die leichten Treter definitiv nicht mithalten können.
Die persönlichen Präferenzen müssen also immer auch mit den äußeren Gegebenheiten abgestimmt werden.
Trotzdem kann die Höhe der Schuhe einige Auswirkungen auf Knieschmerzen und Knieprobleme haben. So können höher geschnittene Wanderschuhe für mehr Stabilität rund um das Fußgelenk sorgen. So können auch die Belastungen rund um das Knie minimiert werden, da die Beinmuskulatur nun nicht mehr so stark kontrahieren muss, um beispielsweise abzubremsen.
Das erhöhte Gewicht der Wanderstiefel bringt jedoch mehr Ballast mit sich, den deine Füße die gesamte Tour über mitschleppen werden. Das musst Du dir ebenfalls bewusst machen. Noch viel wichtiger als der Schnitt der Schuhe ist jedoch der folgende Aspekt.
Die Dämpfung ist entscheidend
Die Dämpfung der Schuhe stellt einen Bereich dar, in den ich mich über die letzten Jahre tatsächlich, man könnte fast sagen “verliebt habe”.
Durch zahllose Laufschuh- und Wanderschuh-Tests habe ich mittlerweile die verschiedensten Dämpfungsmechanismen testen und vergleichen dürfen.
Während die Dämpfung im Laufschuhbereich einen der absolut zentralen Kernkomponenten darstellt, wird sie in Wanderschuhen oftmals etwas weniger beachtet. Für mich verwunderlich… Auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass ein Wanderschuh eben sehr viel mehr bietet als nur eine (hoffentlich) ausgereifte Dämpfung.
Dennoch solltest Du der Dämpfung deiner Wanderschuhe Beachtung schenken und diese ruhig mal unter die Lupe nehmen. Die richtige Dämpfung kann nämlich definitiv für weniger Beschwerden und Schmerzen sorgen. Allerdings ist hierbei wichtig zu verstehen, dass es nicht die “eine, perfekte Dämpfung” gibt! Viel eher wirst Du dich ein wenig durchprobieren müssen. Diese Tests können sich jedoch lohnen und Knieschmerzen in Zukunft stark reduzieren!
Dem einen wird eine etwas weichere Dämpfung sehr gut gefallen. Hier denke ich beispielsweise an die neuen Trailschuh-Modelle von Adidas, die nun ebenfalls mit der weichen Boost-Sohle versehen wurden. Im Laufschuhbereich gefällt mir diese sehr, sodass ich mich auf den Test der neuen Trailschuhe freue. Ich werde ihn dann in diesem Beitrag verlinken.
Einem anderen Wanderer passt dann vielleicht doch eine etwas minimalistischere Dämpfung oder ein Dämpfungsmechanismus, der verstärkt in der Ferse verbaut wurde. Hier gibt es zahlreiche Variationen und Materialien, sodass ein persönlicher Test sich lohnen kann.
In meiner Modell-Übersicht guter Wanderschuhe für auftretende Knieschmerzen spreche ich nochmals verstärkt über die Dämpfung der einzelnen Modelle. Dort wirst Du einen besseren Einblick auf die Einzelheiten bekommen.
Letzter Tipp zur richtigen Dämpfung im Wanderschuh: Die Dämpfung steht immer auch im direkten Bezug zur Stabilität des jeweiligen Wanderschuhs. Eine zu weiche Dämpfung kann die Aufprallkräfte minimieren, dabei jedoch für ein schwammiges Auftrittsgefühl sorgen. Hier gilt es also herauszufinden, was einem persönlich am besten gefällt und was die eigenen Gelenke optimal entlastet bzw. unterstützt.
Der wichtigste Tipp: Die Muskulatur stärken
Der für mich wichtigste und hilfreichste Tipp führt auf den eigenen Körper zurück. Hierbei geht es um die eigene Muskulatur, vor allem jedoch um die Beinmuskulatur. Viele Schmerzen können durch regelmäßiges und kontrolliert durchgeführtes Krafttraining minimiert werden.
Die gestärkte Muskulatur kann nämlich besser und stärker kontrahieren und dadurch eben auch Bodenunebenheiten, Bergabstiege und sonstige Herausforderungen viel besser meistern.
Die Schuhwahl stellt also einen interessanten und nützlichen Aspekt dar, die Stärkung der eigenen Muskulatur sollte jedoch insbesondere bei vorliegenden Knieschmerzen und / oder Beschwerden im Vordergrund stehen.
Wanderstöcke können ebenfalls helfen
Ein weiterer sehr interessanter Punkt führt auf die Wanderstöcke zurück. Diese können nämlich ebenfalls für Entlastung sorgen und somit die Wahrscheinlichkeit für auftretende Schmerzen minimieren.
Der richtige Einsatz guter Wanderstöcke führt dazu, dass die Schulter- und Armmuskulatur nun aktiviert wird. Hierdurch entsteht eine Entlastung auf Seiten der Beinmuskulatur und der Kniegelenke. Gleichzeitig kann man sich auf die Wanderstöcke stützen, sein Gleichgewicht besser halten und somit auch die Wirbelsäule unterstützen.