Von Asphaltstrecken über Trails bis hin zu Sandbahnen, habe ich schon so einige Kilometer auf den verschiedensten Laufuntergründen hinter mir.
Was meine Erfahrungen mit den unterschiedlichen Laufuntergründen waren und worauf man unbedingt achten sollte, habe ich für dich in diesem Beitrag zusammengefasst.
Asphalt
Schnell Pace steigern
Geringes Verletzungsrisiko (umknicken)
Höhere Belastung für Kniegelenke
→ Dampfungs oder Stabilschuhe
Wald
Schnelleres umknicken durch Unebenheiten
→ Trailschuhe
Tartanbahn
Schnelle Läufe
Optimal für Wettkampf Vorbereitung
Kann schnell monoton werden
→ Laufschuhe mit wenig Dämpfung
Laufband
„Schlecht Wetter“ Alternative
Kein Vergleich zum Outdoor Lauf in freier Natur
→ Light-Weight Laufschuhe
Wiesen
Entspannter Barfuß Lauf
Achtung unebene Flächen & Gegenstände
→ Barfuß, Barfußschuh oder Light Weight
Parks
Athmosphäre & Geselligkeit
Rutschiger Untergrund
→ Leicht-Mittel Dämpfung
Sand
Lockerer Morgen/Abend Lauf
Erhöhte Belastung für Achilles & Waaden
→ Barfuß oder Lightweight Schuh
Schnee
Spaß & Abwechslung beim Winter Training
Schneestrecken sind schwer einzuschätzen
→ Trailschuhe oder Spikes bei Eis
Im weiteren Verlauf dieses Artikels möchte ich detaillierter auf die genannten Laufuntergründe eingehen und dir ein paar sehr wichtige Tipps mit auf den Weg geben.
Asphalt
Ehrlich gesagt habe ich den Asphalt Boden zum Beginn meiner „Lauf Karriere“ gemieden, wie der Teufel das Weihwasser.
Ich hatte ohnehin schon Knie Probleme bei längeren Läufen und dachte, dass Joggen auf Asphalt ungesund ist. Ich kann dich aber beruhigen, das ist nicht der Fall.
Irgendwann bemerkte ich, dass es einfach an meinem falschen Schuhwerk gelegen hat. Für Asphalt Läufe empfehle ich dir nämlich Laufschuhe mit guter Dämpfung zu wählen. Das nimmt die Belastung von den Kniegelenken und so lässt es sich auch wunderbar auf harten Untergründen laufen.
Wer früher oder später einen Marathon laufen möchte, sollte ohnehin auf Asphalt trainieren. Schließlich führen Marathonläufe hauptsächlich über Asphaltstrecken.
Netter Nebeneffekt ist, dass das Laufen auf Asphalt zu Tempoläufen einlädt und sofern es nicht geregnet hat, geht auch die Rutschgefahr gegen 0.
Der Vorteil an Asphaltläufen ist, dass du deinen Pace schnell steigern kannst und auch das Verletzungsrisiko (umknicken etc.) sehr gering ist.
Der Nachteil ist die bereits angesprochene „höhere Belastung“ für deine Kniegelenke. Mit geeigneten Laufschuhen stellt das meiner Erfahrung nach aber absolut kein Problem dar (und das sage ich, als Läufer, der mit Knie Problemen zu kämpfen hatte).
→ Schuhwerk
Also gleich zu Dämpfungs oder Stabilschuhen greifen. Auch Wettkampf Laufschuhe bieten sich für besonders harte Untergründe an und sind keine schlechte Wahl.
Trails
Mein persönlicher Lieblings-Untergrund ist und bleibt der Trail.
Nicht jeder hat das große Glück wie ich, jeden Morgen durch den schönen Odenwald joggen zu können, wo es quasi vor jeder Haustür einen Wald in der Nähe gibt.
Das tolle an Trail-Läufen ist, dass der weiche Untergrund eine „federnde“ Wirkung hat, was die Belastung von den Kniegelenken nimmt und auch für ein wenig Antrieb sorgt. Außerdem wirkt kaum etwas zu entspannend wie ein Lauf durch den Wald.
Achtung Stolperfallen! Tannenzapfen, Wurzeln und Co. können schnell zum Verhängnis werden.
Ein Trial Run schult deine Koordination, die Waldluft lässt sich wunderbar atmen und die Natur wirkt zudem sehr beruhigend auf einen.
Das Problem an den „unebenen“ Trails ist, dass man schnellere umknicken kann. Wer in der Vergangenheit ohnehin schon mal Probleme im Bereich der Achillessehen hatte, der sollte doppelt aufpassen.
→ Schuhwerk!
Wie der Name „Trailschuhe“ schon sagt, ist diese Sorte von Laufschuhen speziell für Trail und Waldläufe angefertigt.
Sie haben eine profilierte Außensohle und sind in der Zwischensohle „flacher“, was für zusätzlichen Grip sorgt und gegen Umknicken schützt.
Tartanbahn
Tartanbahnen findest du meistens auf Sportplätzen vor. Es handelt sich meistens um 400-Meter lange Rundbahnen, die aus Kunststoff bestehen.
Tartanbahnen sind bestens geeignet für Tempoläufe, Intervalleinheiten und allgemein Laufeinheiten an der höheren Belastungsgrenze.
Läufe über Tartanbahnen sorgen für ein ausgezeichnetes Laufgefühl und bringen am meisten Spaß. Auch der ebene Untergrund sorgt für viel Grip und gleichmäßige Belastung (Verletzungsrisiko minimiert).
Tartanbahnen machen „schnelle Beine“, da sie wie geschaffen für schnelle Läufe sind. Auch gleichmäßiges Laufen wird ermöglicht und das Verletzungsrisiko minimiert.
Tartanbahnen machen „schnelle Beine“, da sie wie geschaffen für schnelle Läufe sind. Auch gleichmäßiges Laufen wird ermöglicht und das Verletzungsrisiko minimiert.
→ Schuhwerk
Kunststoffbahnen bieten bereits eine ziemlich gute Dämpfung beim Lauf, daher kannst du auch ruhig zu weniger gedämpften Laufschuhen greifen.
Laufband
Wenn es mal draußen sehr stürmig zugeht oder ich mich im Fitnessstudio für das „Eisentraining“ warmlaufen möchte, dann trainiere ich auch sehr gerne auf dem Laufband in unserem Studio.
Der Vorteil ist, dass ein gutes Laufband ein sehr angenehmes und gleichmäßiges Laufgefühl hergibt und sich auch in der Neigung verstellen lässt, sodass sich ein Höhentraining oder Berglauf simulieren lässt.
Als netten Nebeneffekt bekommt man auf dem Display auch gleich alle Laufstatistiken aufgezeigt.
Perfekte „Schlecht-Wetter“ Alternative, die ein sehr gleichmäßiges Laufgefühl ermöglicht.
Nicht jeder mag den Indoor-Lauf und bevorzugt die freie Natur. Für viele Outdoor-Läufer anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings solltest du dem Ganzen eine Chance geben du dich einfach mal ausprobieren.
→ Laufschuhe
Da das Laufband an sich bereits eine gewisse Dämpfung hergibt, braucht man nicht unbedingt stark gedämpftes Schuhwerk und kommt auch mit Lightweight Modellen hervorragend aus.
Wiesen
Ich persönlich bin zwar kein großer Fan davon, mit Laufschuhen über Wiesenflächen zu joggen, den Barfuß Lauf über Wiesen hingegen finde ich sehr entspannend.
Vor allem nach einer anstrengenden Joggingeinheit, kann es echt Spaß bringen, einfach mal Barfuß über die Wiese zu laufen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass sich dabei die Fußreflexzonen entspannen.
Perfekt für einen entspannten Barfuß Lauf, um die Fußreflexzone zu entspannen.
Achtung beim Barfuß Lauf! Bei unbekannten Wiesengelände lauert immer die Gefahr, dass sich Gegenstände darauf befinden. Auch das umknicken ist durch die unebene Fläche schneller passiert.
→ Schuhwerk
Wie bereits erwähnt, laufe ich am liebsten Barfuß über Wiesenflächen. Ansonsten bieten sich auch Barfußschuhe oder leichte Laufschuhe ohne großartig viel Dämpfung an.
Parks
Seitdem wir nun auch vermehrt in Frankfurt sind, haben es mir die wundervollen Parks angetan, die glücklicherweise direkt vor unserer Haustür liegen.
Tolle Atmosphäre, gesellige Menschengruppen und vor allem andere Jogger – alles sehr einladend für einen Läufer. Ich liebe es über Parkwege zu Joggen, vor allem an sonnigen Tagen. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten, die kleinen Kieselsteinchen, mit denen die meisten Parkwege bestreut sind, erhöhen den Rutschfaktor.
Daher empfehle ich es auf keinen Fall, Tempo-Läufe auf Parkwegen auszuprobieren und es lieber bei moderaten Läufen zu belassen.
Parks bieten eine wundervolle Atmosphäre und Geselligkeit.
Parkwege sind meistens mit Kies besetzt, wodurch der Untergrund etwas rutschiger ausfällt.
→ Schuhwerk
Für Parkwege empfehle ich leicht bis mittel gedämpfte Laufschuhe. Ich persönlich trage beispielsweise zur Zeit am liebsten die Nike Epic React Flyknit 2 um im Park joggen zu gehen
Sand
Zwar ein Untergrund, den ich nur sehr selten nutze, der aber doch ziemlich amüsant ist. Vor allem bei meinen Strandurlauben tendiere ich immer wieder dazu – gerade in den frühen Morgenstunden oder auch zu späten Abendstunden bei Sonnenuntergang – einen lockeren Lauf über eine kurze Sandstrecke abzuhalten.
Du solltest es aber bei einem lockeren und kurzen lauf belassen, da gerade beim Lauf über Sandböden vor allem die Belastung in der Achillessehne erhöht ist und es sich auch nach ein paar Minuten schon an einem leichten Ziehen im Wadenbereich bemerkbar machen kann.
Toll für einen lockeren „Aufwach-Lauf“ in der Früh oder einen „Entspannungs-Lauf“ zu späten Stunden.
Erhöhte Belastung für Achillessehne und Waden. Läufe über Sand solltest du aus diesem Grund kurzhalten und auch nur mit (höchstens) moderaten Tempo angehen.
→ Schuhwerk
Ich persönlich bevorzuge es einfach Barfuß über Sand zu joggen. Es fühlt sich sehr angenehm an und schult auch die Koordination. Wenn du magst kannst du aber auch hier zu Barfußschuhen oder Lightweight Laufschuhen greifen.
Bei Letzteren lässt du dir aber das entspannende Gefühl entgehen.
Schnee
Um ehrlich zu sein ist Schnee ein Untergrund, mit dem ich in den letzten Jahren kaum noch in Verbindung kam (es schneit halt eben von Jahr zu Jahr immer weniger).
Trotzdem kann ein Lauf über festgetretene Schneebahnen echt spaßig sein.
Kann durchaus Spaß und Abwechslung in das Lauftraining zur Winterzeit bringen.
Gerade bei Schnee ist es oftmals schwer zu beurteilen, wie die Beschaffenheit des Schnees ist.
- Handelt es sich um trockenen Schnee?
- Ist er bereits festgetreten? (Optimal Fall)
- Könnte ich auf Glatteis stoßen?
Alles Punkte, die das Lauftraining über Schnee beeinflussen können.
→ Schuhwerk
Für Schnee eignen sich vor allem Trailschuhe, die über ein sehr grobes Sohlenprofil verfügen, oder auch Spikes, wenn es sich um eine vereinzelt vereiste Strecke handelt.
Was ist nun der beste Laufuntergrund?
Um es kurz zu machen – den gibt es nicht!
Dafür gibt es aber viele unterschiedliche Untergründe, die sich für unterschiedliche Laufstile und Vorlieben eignen. Ähnlich wie bei Kleidung, gibt es keinen falschen Laufuntergrund, es gibt nur falsche Laufschuhe! Achte also unbedingt darauf, dass du das passende Schuhwerk für dein Vorhaben wählst.
Hi! Wir sind Mike & Filipp.
Nicht nur unsere langjährige Freundschaft verbindet uns, sondern auch unsere Liebe zum Laufen - weswegen wir diesen Blog "Laufliebe.org" gemeinsam ins Leben gerufen haben.
Auf diesem Blog testen wir regelmäßig Lauf-Ausrüstung und geben dir Tipps & Tricks rund um den Laufsport.