Joggen bei Wind – So geht’s richtig!

Wenn es draußen mal wieder das Wetter verrückt spielt und Windböen ihr Übel treiben – wie es häufig zur Lauf Season im Herbst der Fall ist – dann kennst du als ambitionierter Läufer keine Ausreden!

Fleißige Läufer und Läuferinnen werden bei der ersten Wetterhürde nicht gleich zur Coach Portato und lassen das Lauftraining sausen.
Damit es für dich aber kein erschöpfender Kampf wird, habe ich hier ein paar wichtige Tipps für dich zusammengefasst, die dir beim Lauftraining an windigen Tagen helfen.

Beherzige diese Tipps beim Joggen im Wind:

• Schrittlänge verkürzen
• Schrittfrequenz erhöhen
• Oberkörper leicht nach vorne beugen
• Enge Laufkleidung
• Lauftempo verringern

Auf jeden dieser Punkte werde ich im Folgenden eingehen und dir konkrete Beispiele & Tipps liefern. Lies also ruhig weiter.

Deinen Laufstil anpassen

Ich weiß, jeder Läufer hat seinen gewohnten Laufstil, den er sich so angeeignet hat. Es kann schon mal ziemlich ungewohnt für dich sein, wenn du das plötzlich änderst, aber versuch es mal mit hiermit: 

Verkürze deine Schrittlänge!
Mit kürzeren Schritten sparst kraft, vermutlich kennst du es vom Berglauf, wo man es genauso macht.

Halte deinen Oberkörper leicht nach vorne gebeugt!

Viele Läufer machen es schon intuitiv richtig und versuchen sich „künstlich klein zu machen“. Dadurch hat der Wind beim Joggen weniger Angriffsfläche und durch deine Haltung lehnst du dich schön in den aufkommenden Wind.

Die richtige Laufkleidung

Ein alt deutsches Sprichwort besagt: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Das gleiche gilt auch beim Joggen im Wind. 

Laufkleidung, die herum schlappert, behindert dich selbst an sonnigen Tagen, wo der Wind kaum pfeift. Beim Joggen an windigen Tagen, wird dir das zum Verhängnis.
Schlapprige Kleidung bietet dem Wind viel Angriffsfläche, was sich enorm auf deine Laufgeschwindigkeit auswirkt und dich umso mehr Kraft kostet

→ Trage enge Kleidung
Achte also darauf, dass deine Kleidung eng anliegt.

Als Mann solltest du am besten zur Lauftights greifen und für Frauen bieten sich Sportleggins an. Oben trägt man dann eine Trainingsjacke, aber auf keinen Fall Kaputzenjacke. Eine Kaputzenjacke hätte den gleichen Effekt, wie wenn du mit einem Regenschrim durch den Wind saust – das Ergebnis kannst du dir denken.

Atmungsaktiv ist das Stichwort
Wähle am besten atmungsaktive Kleidung. Wenn du zu dicke Kleidung trägst und auch mal gerne längere Distanzen joggst, dann kommst du schnell ins Schwitzen. Der Schweiß kann nicht abgetragen werden und wenn es dann noch windig ist, hast du dir schnell eine Erkältung eingefangen.

Trage daher atmungsaktive Kleidung, diese schützt dir vor dem Wind beim Joggen und du schwitzt auch weniger.

→ Lauftuch
Auch ein Lauftuch finde ich ganz praktisch.

Das trage ich persönlich immer bei Kälte, aber auch beim Joggen im Wind, kann das schon mal dabei helfen, Hals & Mund zu schützen. Ein Lauftuch bekommst du bereits für ein paar Euronen hinterhergeschmissen.

Reduziere deine Laufgeschwindigkeit

Sei kein Sturkopf, der seine Trainingsintensität, auf Teufel komm raus, durchsetzen will. Du wirst das Kräftemessen gegen den aufkommenden Wind verlieren.

Lass also dein also Ego zuhause, schalte einen Gang zurück und fahr deine Laufgeschwindigkeit herunter. Und zwar auch mal gut und gerne ein Ganzes Stück herunter. Ja, das kannst du machen, ohne dich schlecht fühlen zu müssen. Dein Wohlbefinden wird es dir danken.

Gestaltung deines Lauftrainings bei Wind – 3 Ideen:

Hier habe ich nochmal 3 Möglichkeiten für dich, wie ein Lauftraining für dich an windigen aussehen könnte.

Such dir einen Laufpartner für Windschatten beim Joggen

Wenn du auch gerne mal mit einem Partner joggen gehst, dann solltest du dir den Vorteil des Windschattens beim Joggen im Wind zu nutze machen. 

Ihr könnt euch gerne dabei abwechseln. Zu Beginn joggt dein Partner vor dir und du bist ihm dicht auf den Fersen. Auf halber Strecke übernimmst du dann die Führung und lässt deinen Partner in den Genuss vom Windschatten beim Joggen kommen.

Nimm dir eine Pendelstrecke vor

Ja ich weiß, ein richtiger Rundlauf, macht einfach mehr Spaß. Wenn du an windigen Tagen joggen gehst, solltest du es aber mal mit einer Pendelstrecke versuchen.

Auf diese Weise hast du beim Hinweg zwar den Gegenwind, aber auf dem Rückweg sogar einen kleinen Rückenwind, der dich unterstüzt.

Bedeutet konkret:
Zwar fällt dir der Hinweg schwerer, aber dafür der Rückweg leichter. So gleicht sich das Ganze fast schon für dich aus.

Ich sage bewusst „fast“, weil es hierzu eine interessante Studie gibt:

• Gegenwind von 15km/h verringert deine Laufgeschwindigkeit um 8%
• Rückenwind von 15km/h hingegen erhöht deine Laufgeschwindigkeit um „nur“ 5%

….wie du siehst wirkt sich beides auf deine Laufeffizienz aus, aber eben nicht gleicher Maßen.

Probier’s mit winddichten Jogging-Strecken

Wenn du die Möglichkeit hast, bei Tageslicht laufen zu gehen, dann versuch es doch einfach mal mit einem Waldlauf. Durch die dichtbesiedelten Bäume bist du meistens besser geschützt und hast beim Joggen weniger mit Wind zu kämpfen.

Oder falls du eine Innenstadt in der Nähe hast hast und kein Problem damit, auf Asphalt joggen zu gehen, dann bietet sich ein Stadtlauf durch die Häuserschluchten an.

Beachte: Das würde ich dir nur empfehlen, wenn du Laufschuhe mit starker Dämpfung trägst. Sonst macht sich das nicht so gut für die Gelenke.

Wenn du’s dann doch machst & durchziehst

Gerade an Tagen, wo die Wetterumstände deinem Lauftraining trotzen, solltest du trotzdem in die Laufschuhe schlüpfen und dein Training durchziehen.

Genau an diesen Tagen, fühle ich mich sogar noch besser, wenn ich mit ein paar Schweißtropfen mehr auf die Stirn nach Hause komme und mir denke „Yes! Wieder geschafft!“

Außerdem hat es nur Vorteile für Dich:

• Stärkt dein Immunsystem
• Fördert das Herz-Kreis-Laufsystem
• Verbessert den Bewegungsapparat
• Schüttet Glückshormone aus

Und zu guter Letzt verbessert es dein Selbstbild, weil du alles durchziehst, was du dir vornimmst und Kämpferherz beweist.