Auf frischen Schnee kann das Laufen echt Laune machen und auch das Laufgefühl ist super angenehm. Festgetretener Schnee oder Eisflächen hingegen machen das Joggen im Winter nicht nur zur Herausforderung, sondern können für einen Läufer auch schnell gefährlich werden.
Wo sollte man also im Winter am sichersten Joggen gehen?
Gerade zur Winterzeit ist es wichtig, dass Läufer sich gut beleuchtete Winterrouten suchen, die einen freigeräumten Untergrund bieten und im besten Fall auch windgeschützt sind.
Ob das nun auf Asphalt, im Parkhaus oder im Wald ist kommt ganz auf die Umstände an. Auch der Indoor-Lauf auf dem Laufband ist sehr zu empfehlen.
Wenn auch du an eisigen Wintertagen das Lauftraining nicht sausen lassen möchtest, dann solltest du weiterlesen. Es gibt weitaus mehr zu beachten (außerdem halte ich ein paar nette Alternativen & Tipps für dich bereit):
Die ideale Winterroute
Zur Winterzeit kannst du deine gewohnten Sommerstrecken wie Läufe über die Tartanbahn oder den Parkt meistens vergessen. Such dir lieber mal ein Plätzchen, wo alle Bedienungen für einen Winterlauf gegeben sind.
Eine sichere Winterroute zeichnet sich vor allem durch 3 Faktoren aus:
Faktor 1 – Licht
Es ist vor allem wichtig, dass du nicht im dunkeln tappst (oder besser gesagt joggst). Vor allem bei Läuferinnen kommt schnell Panik auf, wenn sie zur Winterzeit in der Dämmerung einen Lauf planen.
Nicht nur wegen der eigenen Sicherheit, weil es im Winter einfach früher Dunkel wird, sondern auch weil man einfach nicht mehr wirklich sieht, was vor einem liegt.
Eine gut beleuchtete Route ist hier das Stichwort. Du solltest dir also eine Route suchen, die an Straßenlaternen vorbeiführt.
Oder du gehst am besten einfach zu Zeiten joggen, wo du noch ausreichend Tageslicht hast, sofern das arbeitsbedingt für dich möglich ist.
Sollte schutz vor wind bieten und lauf in dunkeln kein prob sein (straßenlaternen z.B.) auch wege sollten freigeräumt sein oder frisch schnee gegen festgetreetenen keine idealen bedienungen (hast kein chacne)
Faktor 2 – Untergrund
Wie bereits angesprochen, können festgetretener Schnee oder vereiste Jogging-Routen schnell zum Verhängnis werden. Zu hoch ist das Risiko auszurutschen, umzuknicksten oder sich im schlimmsten Fall eine Zerrung einzupfangen.
Eine gut geräumte Joggingstrecke ist für Läufer im Winter das A und O. Halte Ausschau nach Strecken, wo der Winterdienst auch regelmäßig vorbeischaut und dir den Laufweg freiräumt.
Faktor 3 – Wind
Wenn du dich mal mit der Wind-Chill-Tabelle befasst hast, wirst du schnell merken, dass bereits leichter Wind bei Minusgraden wie ein förmlicher Kälte-Orkan wirken kann.
Falls du die Wind-Chill-Tabelle noch nicht kennst, füg ich sie dir einmal ein:
Such dir also lieber mal ein winddichtes Plätzchen und setz die Laufmütze auf, die Ohren und Gesicht weitgehend schützt.
Solltest du keine Ausweichmöglichkeit vor dem Wind an kalten Tagen haben, dann habe ich Folgenden Tipp für dich:
Am Anfang deines Laufs solltest du locker gegen den Wind joggen und auf halber Strecke den Rückweg einschlagen (eine typische Pendelstrecke eben). Auf dem Rückweg joggst du nun mit erhöhter Geschwindigkeit und nutzt den Rückenwind, der es dir um einiges leichter macht und nicht mehr all zu sehr ins Gesicht peitscht.
Außerdem solltest du aufpassen wenn Nebel aufzieht. In diesem Szenario würde ich das Joggen im Winter lieber sein lassen und einen Tag aussetzen oder zum Outdoor Training ausweichen.
Wo sollte ich nun im Winter Joggen? – Ein paar Beispiele
Für welche Strecke oder Untergrund du dich letztendlich entscheidest liegt bei dir. Hier mal ein paar Beispiele, die ich dir empfehlen würde.
Asphalt
Auf Asphaltstrecken lässt es sich hervorragend Joggen, vor allem dann, wenn auch zur Winterzeit der Winterdienst seinen Job macht und dir den Weg freiräumt. Außerdem hast du den großen Vorteil, dass hier Straßenlaternen für Licht sorgen und für anständige Sichtverhältnisse sorgen.
Laufband
Das Laufband ist ein Rückzugsort, den ich schon öfters auf meinem Blog predige. Einfach die perfekte Schlecht-Wetter-Alternative und damit für Jogger im Winter die optimale Lösung.
Einfach mal Eis und Kälte aus dem Weg gehen und zum Indoor-Lauf ausweichen.
Draußen tobt ein regelrechter Schneesturm, gegen den nicht mal der Winterdienst ankommt? Dann nichts wie ins Fitnessstudio und aufs Laufband schwingen. Oder gleich ein Home-Laufband für die eigene Bude anschaffen, sofern Budget & Platz das zulassen.
Der einzige Nachteil liegt darin, dass du auf die frische Naturluft verzichtest und das Laufband-Training schnell monoton werden kann. Einfach mal dem Lauftraining Pepp verleihen und auch mit der Höhenneigung und Geschwindigkeit am Laufband spielen.
Netter Nebeneffekt: Auf dem Display lassen sich alle Statistiken in Echtzeit mitverfolgen.
Parkdecks
Du kannst dir auch einfach mal den weitesten Weg durch ein Parkdeck suchen und hier dein Lauftraining im Winter abhalten. In Parkhäusern, die ich so kenne, bieten sich vor allem Rundläufe an.
Gleiches gilt fürs Treppensteigen, wenn sich in der Nähe ein hohes Gebäude mit vielen Treppenstufen befindet. Das bringt Power und kann auch sehr anstrengend sein.
Du solltest es aber Sachte angehen lassen: Locker starten und dann langsam dosieren. Und wunder dich nicht, wenn du am nächsten Tag den Kater deines Lebens in Beinen und Hintern verspürst (war zumindest bei mir der Fall). 😀
Friedhof
Ich weiß nicht ob ich das „moralisch“ so vertreten kann, allerdings habe ich in Lauf-Foren immer mal wieder den Tipp gelesen, seinen Lauf im Winter auf einen Friedhof zu verlegen.
Ja richtig gelesen, auf einen Friedhof. Ich meine, im Endeffekt richtet man keinen Schaden an, allerdings befindet man sich immer noch auf einer Ruhestätte.
Auf Friedhöfen ist der Winterdienst scheinbar besonders fleißig, da es sehr ernst genommen wird. Ob du diesem Tipp folgenden möchtest und sich das für dich anbietet, musst du aber selbst entscheiden.
Wenn lange Parkwege durch die Friedhofstätten führen und weitundbreit noch viel Platz ist, kannst du das gerne versuchen. Allerdings würde ich es dir eher zu Abendstunden empfehlen, wo weniger Besucher unterwegs sind.
Du solltest dir auf jeden Fall einen Horrorfilm kurz davor anschauen, sonst werden dich noch Paranoia heimsuchen. 😀
Waldstrecken
Waldböden bieten ich zum Joggen im Winter nur bedingt an. Hier solltest du in jedem Fall sehr langsames Tempo an den Tag legen und ein lockeren Lauf abhalten.
Die dichten Wälder schützen dich vor Wind und fallenden Schnee beim Joggen. Du kannst auf deiner Laufstrecke also mit weniger Hürden rechnen.
Wandern statt Laufen im Winter
Du kannst mit guten gewissen auch mal zu Winterstiefel, statt Laufschuhen greifen und Wandern, statt Laufen gehen.
Such dir dafür ruhig dein schwerstes Paar Winterstiefel aus, das macht die Sache gleich spannender und wem das Ganze immer noch zu öde ist, der soll es mit zügigen Lauftempo probieren.
Die Belastung beim zügigen Gehen im Winter ist nicht zu unterschätzen. Du verbrennst ordentlich Kalorien, verbesserst deine Ausdauer und stärkst dein Herz-Kreislauf-System – eben ähnlichen Effekten, wie beim Joggen.
Schneeschuhe
Wie wär’s mit Schneeschuhen? Wenn du zugeschneites Terrain durchqueren willst, dann solltest du es in Betracht ziehen. Ich selbst nutze zwar keine Schneeschuhe, aber mir haben bereits viele Läufer davon erzählt, die auch im Winter gerne Joggen gehen.
Das tolle daran: Du musst es im Gegensatz zum Skifahren nicht lernen und bist von Tag 1 mit sicheren Grip beim Winterlauf unterwegs. Kein ausrutschen oder umknicken also.
→ Safety First die Debatte.
Nimm dir einfach mal Wanderstöcke dazu
Die Winterstrecke ist glatt oder der Schnee liegt immer noch zu hoch? Dann nimm doch einfach Lauf-Stöcke dazu. Ob nun Skistöcke oder Walking Stöcke, das ist ganz dir überlassen.
Ich Rede hierbei aber nicht von Nordic Walking, falls du jetzt daran denkst. Ich spreche von richtigen Joggen, nur eben mit Lauf-Stöcken, was sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Hast du aber einmal den Dreh raus, dann bringt diese Abwechslung nicht nur Spaß beim Winterlauf, sondern auch Sicherheit.
Weiteres zum Joggen im Winter
Nicht nur die Frage „Wo man im Winter joggen sollte“ ist wichtig zu klären, sondern auch ein paar weitere wichtige Eckpunkte.
Zum einen kann ich es dir nur ans Herz legen, deinen Laufstil an deinen Winterlauf anzupassen. Verkürze deine Schrittlänge und erhöhe dadurch die Frequenz. Setz mit deiner ganzen Fußsohle beim joggen auf und balanciere mit deinen Armen mit.
Trailschuhe oder Spikes sind bei festgetretenen Schneeflächen/Eis ebenfalls ein Pluspunkt, jedoch wirkt sich das auch auf dein dein Abrollverhalten aus.
Bei unter 10°C empfiehlt sich ein zügiger Laufgang, statt moderaten Lauftempos. Auch was die richtige Laufbekleidung bei eisigen Temperaturen betrifft, habe ich bereits in einem Blogbeitrag aufgegriffen, den ich dir hier verlinke: Richtige Laufbekleidung für jede Jahreszeit.
Hi! Wir sind Mike & Filipp.
Nicht nur unsere langjährige Freundschaft verbindet uns, sondern auch unsere Liebe zum Laufen - weswegen wir diesen Blog "Laufliebe.org" gemeinsam ins Leben gerufen haben.
Auf diesem Blog testen wir regelmäßig Lauf-Ausrüstung und geben dir Tipps & Tricks rund um den Laufsport.