Die besten Wanderschuhe im direkten Vergleich: Ein persönlicher Test & Ratgeber

Die Suche nach dem “idealen” Wanderschuh fällt nicht immer einfach aus. Insbesondere Anfänger haben häufig Schwierigkeiten sich im “Dschungel” der unterschiedlichen Wanderschuhe, Wanderstiefel, Trekkingschuhe etc. zurecht zu finden. 

In diesem Beitrag möchte ich daher meine bisher persönlich getesteten Wanderschuhe vorstellen, analysieren und vergleichen. Ich hoffe dir mit diesem Artikel unter die Arme greifen zu können und zur richtigen Schuhwahl zu verhelfen.

In diesem Artikel findest Du jedoch nicht nur Wanderschuh-Tests und Modell-Vergleiche, sondern auch zahlreiche Tipps und Tricks, wie Du in Zukunft selbst besser einschätzen kannst, ob ein Modell für dich und deine Anforderungen in Frage kommt.

Die getesteten Wanderschuhe und die dazugehörigen Hinweise zum jeweiligen Modell findest Du im unteren Bereich dieses Beitrags. Der folgende Button bringt dich direkt dorthin. Für Anfänger und Neueinsteiger empfehle ich allerdings die folgenden Absätze zumindest zu überfliegen. Dort spreche ich die verschiedenen Wanderschuh-Kategorien an und erkläre, wie ich es bei der Wahl der Wanderschuhe handhabe. 

In den 70ern wurden Wanderschuhe zum ersten Mal kategorisiert

Das deutsche Traditionsunternehmen Meindl hat in den 1970ern zum ersten Mal eine Kategorisierung der Wanderschuhe vorgenommen und so eine Grundlage zur Orientierung geschaffen.

Bevor ich auf die jeweiligen Kategorien eingehe und aufzeige, wonach entschieden wird in welcher Kategorie ein Modell landet, möchte ich einen wichtigen Punkt ansprechen:

Die Kategorien stellen auch heute noch keine “offizielle Einteilung” dar. Sie dienen lediglich zur Orientierung für den Kunden und die Hersteller. Es wird also immer mal wieder vorkommen, dass ein Modell bei einem Hersteller anders kategorisiert wird als ein sehr ähnliches bei einem anderem Hersteller. 

Mit diesem Hinweis steigen wir nun in die A-Kategorie der Wanderschuhe ein. Diese steht für die leichtesten Wanderschuhe.

Wanderschuh-Kategorie A: Leichte Wanderschuhe, halbhoher Schnitt

In der A-Kategorie befinden sich Wanderschuhe mit niedrigem Schnitt. Diese werden gerne auch als Wanderhalbschuhe bezeichnet. Der Knöchel wird in solchen Modellen nicht verdeckt, wodurch diese Schuhe als die “minimalistischsten” Wanderschuhe angesehen werden.

A-Wanderschuhe bringen am wenigsten Gewicht auf die Waage, bieten häufig eine recht flexible Sohle und je nach Modell interessante Dämpfungsmechanismen.

Das Einsatzgebiet dieser Modelle liegt primär in leichten Tagestouren und Spaziergängen. Für einige erweisen sie sich zudem als sehr gemütliche und komfortable Alltagsschuhe. 

Auch ich trage Wanderschuhe der Kategorie A sehr gerne, wenn es mal in den Wald oder bei einem längeren Spaziergang über zahlreiche Parkwege und Schotterwege geht. In meiner Modell-Übersicht stelle ich dir einige solcher leichten Wanderschuhe vor.

Fazit: Je nach Modell findet man in dieser Kategorie sehr leichte und extrem komfortable Wanderschuhe für den Alltag und für Spaziergänge. Auch wasserabweisende Wanderschuhe gibt es bereits in dieser Kategorie, sodass Du dir keinen hochgeschnittenen Wanderschuhe kaufen musst, nur weil Du durch nasses Gras gehen wirst.

Zusatz: Auch Speed-Hiking-Schuhe und Zustiegsschuhe werden gerne der A-Kategorie zugeordnet. Diese Modelle fallen in erster Linie in die A-Kategorie, weil sie mit einem niedrigen Schnitt daherkommen. In der Regel sind sie jedoch steifer und robuster als die Wanderschuhe aus dieser Kategorie.

Die Kategorie A/B: Höherer Schnitt der Wanderschuhe

In der A/B-Kategorie landen etwas höher geschnittene Wanderschuhe. Sie bieten nun zusätzlichen Knöchelschutz, sind in ihrer Ausfertigung jedoch weiterhin recht flexibel und nicht so robust wie die folgenden Kategorien.

Wenn man die Sohlen der Wanderschuhe aus der Kategorie A und A/B vergleicht, wird man ebenfalls feststellen, dass diese in der A/B-Kategorie in der Regel etwas verwindungssteifer sind.

Solche Modelle können vor allem denen gefallen, die sich etwas mehr Stabilität seitens der Wanderschuhe wünschen und es eher genießen, wenn ein höher geschnittenes Modell am Fuß ist und somit zusätzlichen Knöchelschutz bietet.

Wanderschuhe dieser Kategorie eignen sich ideal für Tagestouren und etwas anspruchsvollere Wanderungen. 

Die Kategorie B: Der Trekkingstiefel

In der B-Kategorie finden sich bereits klassische Trekkingstiefel wieder. Diese zeichnen sich durch ihren hohen Schaft und eine nochmals stabilere Sohle aus.

Der hochgeschnittene Schaft bietet zudem mehr Stabilität als es die Modelle aus der A/B-Kategorie tun. 

Der klassische Trekkingstiefel eignet sich in erster Linie für ausgedehnte Tagestouren, für Touren im Mittelgebirge und für leichte Touren im alpinen Gelände. 

Wer über die 3000-Meter-Marke möchte oder vorhat ein Schuhwerk zu kaufen, das auch in  kalten Bedingungen als “idealer” Begleiter zu dienen vermag, der sollte sich die weiteren Kategorien ansehen.

Fazit: Der Trekkingstiefel aus der Kategorie B bietet den idealen Wanderstiefel für zahlreiche Unternehmungen. Die Sohle und der Schaft bieten den Füßen zusätzliche Stabilität und Sicherheit. Auf asphaltierten Straßen und befestigten Wegen leidet jedoch das Tragegefühl aufgrund der steiferen Sohle.

Kategorie B/C: Schwere Trekkingstiefel

Hier sprechen wir von sehr stabilen und schweren Trekkingstiefeln, die dank ihres hohen Schafts und einer biegesteifen Sohle vor allem bei anspruchsvollen Touren bis ins Hochgebirge überzeugen.

Solche Trekkingschuhe solltest Du immer in Kombination mit geeigneten Wandersocken bzw. Funktionssocken verwenden und stets darauf achten, dass Du die ideale Passform wählst. Letztes sollte zwar bei jedem Schuh und in jeder Kategorie beachtet werden, doch stellen Schuhe ab der Kategorie B/C bereits sehr feste und stabile Treter dar. Wenn Du deinen Füßen hierbei ein Modell “antust”, das etwas zu klein ausfällt, ist die Wahrscheinlichkeit der Blasenbildung erhöht.

Durch die robuste und sehr stabile Sohle eignen sich B/C-Schuhe für Klettereinlagen am Fels und für Klettersteig-Begehungen. Zusätzlich sind B/C-Stiefel bedingt Steigeisenfest. Es können also Grödel (Leichtsteigeisen) befestigt werden. Diese stellen die minimalistischste Art der Steigeisen dar, sind dafür relativ schnell und unkompliziert befestigt.

Kategorie C: Bergstiefel

Bergschuhe werden häufig als Bergwanderstiefel bezeichnet. Diese haben eine harte Sohle und einen sehr festen Schaft. Aufgrund ihrer Robustheit können sie leicht für Steigeisen verwendet werden. 

Darüber hinaus sind Bergstiefel für Gletscher, Klettersteige, unbefestigte Straßen und Geländetouren die erste Wahl. Bergwanderschuhe sollten definitiv bei schwierigen Touren oder sehr anspruchsvollen Wanderungen genutzt werden.

zusätzlich schützen sie den Fuß auch bei mehrtägigen Touren im Winter oder beim Wandern in Höhenlagen bis zu 5000 Metern. Der hohe Schaft ist in hochwertigen Modellen zusätzlich isoliert. An der Ferse befindet sich eine Kante, an der halbautomatische Steigeisen angebracht werden können.

Kategorie D: Expeditionsschuhe

Wanderschuhe aus der Kategorie D werden gerne als Expeditionsstiefel bezeichnet. Wir sprechen hier von absolut verwindungssteifen und steigeisenfesten Schuhen für den Einsatz im kritischen Gelände.

Hochwertige Expeditionsschuhe weisen zudem isolierte und herausnehmbare Innenschuhe auf, die den Füßen zusätzliche Wärme und Schutz bieten. 

Solche Modelle werden gerne von Profisportlern und Extremsportlern genutzt. Sie sind im Vergleich zu den vorherigen Kategorien natürlich etwas teurer, bieten allerdings höchste Qualität im Gelände, in dem man die Kraft der Natur nie unterschätzen darf.

Neue Entwicklungen im Wanderschuhbereich: Leichtbergstiefel

Die Kategorien A-D stellen die von Meindl vorgenommene Kategorisierung dar, die auch heute noch ihre Daseinsberechtigung genießt und weiterhin von der “breiten Masse” und den großen Herstellern genutzt wird.

Im Laufe der Zeit gab es allerdings weitere Entwicklungen, die zufolge haben, dass einige neuartige Modelle keiner Kategorie so wirklich zugeordnet werden konnten.

In erster Linie spreche ich hier von Leichtbergstiefeln, die eine Zwischenkategorie zwischen der B/C-Kategorie und den C-Bergstiefeln bilden. Es handelt sich dabei um relativ leichte Bergstiefel, die zwischen den robusten Trekkingstiefeln und den schweren, verwindungssteifen Bergstiefeln anzusiedeln sind.

Die Passform ist entscheidend

Neben den Wanderschuh-Kategorien kommen weitere, sehr entscheidende Faktoren ins Spiel, die die Schuhwahl maßgeblich beeinflussen. Auf diese möchte ich nun zu sprechen kommen, denn ganz gleich für welches Modell und welche Kategorie Du dich entscheidest: Wenn der Schuh nicht optimal sitzt, wird er nicht zum “idealen Begleiter”. 

Schmerzen und / oder Verletzungen stellen dabei den Höhepunkt dar, doch selbst reibende Stellen wirken sich absolut ungünstig aus, wenn Du gerade in der Natur am wandern bist und dich deshalb nicht voll und ganz auf diese einlassen kannst.

Ich persönlich habe damals vor dem Kauf meines ersten Wanderschuh-Paares zahlreiche Fachgeschäfte besucht und mir die Erfahrungen und Meinungen der Verkäufer angehört. 

Nebenbei habe ich verschiedene Wanderschuhe und -Stiefel anprobiert und dabei je nach Geschäft vorhandene Rampen getestet. Das Ziel war es den für mich und meine Füße perfekt passenden Schuh zu finden. Dies stellte sich allerdings schwieriger als vermutet dar und nützte rückblickend alles nichts…

Das darfst Du niemals unterschätzen: Die Wanderschuhe müssen eingelaufen werden… und zwar so richtig

Nicht umsonst liest man in zahlreichen Beiträgen von der Wichtigkeit seine neuen Wanderschuhe ordentlich einzulaufen. Wer seine neuen Treter direkt auf die Tour mitnimmt, dem kann ich leider fast schon garantieren, dass Schmerzen und Blasenbildungen vorprogrammiert sind.

Anders als viele andere Schuhe benötigen Wanderschuhe Zeit um sich an den Trägerfuß anzupassen und anzuschmiegen. Und auch der Fuß benötigt die Zeit um sich an das (hoffentlich) hochwertige Schuhwerk zu gewöhnen. 

Bei meiner ersten Wanderschuh-Erfahrung habe ich relativ teuer bezahlen müssen, denn selbst nach 2-tägiger Einlauf- und Gewöhnungszeit über mehrere Stunden pro Einheit, habe ich auf der Tour dann Schmerzen in der Ferse bekommen. Ich hatte glücklicherweise ein Wechselpaar, das wiederum jedoch aus einfachen Freizeitschuhen bestand… Kein wirklicher Ersatz.

Die Schmerzen waren jedoch “Learning” genug, um diesen Aspekt heute stark genug betonen zu können. 

Versuche daher vorab so viel Zeit wie möglich in den neuen Wanderschuhen zu verbringen und verschiedene Strecken abzulaufen. Bergauf, bergab, Parkuntergründe, Asphalt, Wiesen, Waldboden etc… So testest Du die Schuhe und nutzt die Einlaufzeit effektiv.

Die Wahl der Socken spielt dabei ebenfalls eine sehr wichtige Rolle!

Einen Punkt, den viele Anfänger vergessen, vernachlässigen oder schlicht und ergreifend nicht wissen, ist der, dass die genutzten Socken im neuen Wanderschuh ebenfalls vorab durchdacht werden müssen.

Ich empfehle dir hierbei immer zu einem Sockenpaar zu greifen, dass Du auf der Tour nutzen wirst. In erster Linie empfehlen sich hier entweder Wandersocken oder Funktionssocken aus hochwertigen Materialien.

Meine persönlichen Favoriten sind aktuell Wandersocken aus Merinowolle. Diese saugt sich nicht so schnell mit Flüssigkeit voll, wie es beispielsweise Baumwollsocken tun, und sorgt gleichzeitig für eine gewissen Atmungsaktivität im Schuhinneren. 

Der größte Vorteil der Merinosocken liegt für mich jedoch in der relativ schnellen Trocknungszeit und dem günstigen Preis, trotz der zahlreichen Vorteile. Die Trocknungszeit hat mir schon zahlreiche Male geholfen, denn bei mehrtägigen Touren lassen sich die Socken am Abend waschen und am nächsten Tag wieder völlig trocken nutzen. Ideal für mehrtägige Touren – So spart man sich unnötig viele Sockenpaare.

Abschließend, kurz und knapp zum Socken-Thema: Bevor Du deine Wanderschuhe einläufst, solltest Du dir stets überlegen, welche Socken Du auf der Tour nutzen wirst. Diese kommen dann beim Einlaufen ebenfalls zum Einsatz – So testest Du die Schuhe bereits in optimaler Weise, ohne dabei auf der Tour böse Überraschungen erwarten zu müssen.

Welche Materialien werden verwendet: Wanderschuhe aus Leder oder Synthetik ?

Ein weiterer Punkt betrifft den Einsatz der Materialien im Schuh selbst. Leder hat sich als Obermaterial über die Jahrzehnte durchgesetzt und genießt auch heute noch einen sehr guten Ruf. Es verleiht dem Schuh seine Hochwertigkeit, wirkt langlebig und belastbar.

Die Nachteile des Leders liegen jedoch in seiner recht aufwendigen Pflege, an die sich Anfänger erst gewöhnen müssen. Die Pflege stellt dabei einen elementaren Aspekt dar, denn wird diese vernachlässigt, kann das Leder schnell brüchig und somit unbrauchbar werden. Zumindest aber verliert es all seine eben angesprochenen Vorteile.

Auch das Gewicht des Leders stellt im Vergleich zu synthetischen Materialien einen Punkt dar, über den es sich nachzudenken lohnt. Leder wiegt im Vergleich immer etwas mehr, wodurch Leder-Wanderschuhe immer etwas mehr Gewicht an die Füße bringen.

Synthetische Wanderschuhe gewinnen besonders in den letzten Jahren an Popularität, da der “Vegan”-Trend nicht nur im Bereich der Lebensmittel durchsickert. Die großen Wanderschuh-Hersteller reagieren hierauf und haben heute, natürlich abhägig vom Anbieter, teilweise ganze Produktlinien entworfen, die vegane Wanderschuhe anbieten.


Als Fazit zur Leder-Frage: Leder-Wanderschuhe haben sich über die Jahrzehnte bewährt, benötigen jedoch etwas mehr Pflegeaufwand. Wer anspruchsvolle Touren plant, dem empfehle ich definitiv zu einem Lederschuh zu greifen. Synthetische Materialien wirken sehr interessant, müssen sich für mich persönlich jedoch erst einmal “wirklich beweisen”.

Sollen die Wanderschuhe wasserdicht sein ?

Auch die nächste Frage betrifft zum Teil das Obermaterial: Sollen die Wanderschuhe wasserdicht sein, so sollte auf den entsprechenden Zusatz geachtet werden. Dieser äußert sich auch heute noch, zumindest bei den meisten Modellen, durch die Gore-Tex-Membran. 

Das Unternehmen Gore Tex hat sich dabei über Jahre durchgesetzt und findet heute nicht nur im Wanderschuhbereich, sondern in zahlreichen Outdoor-Nischen seine Daseinsberechtigung. 

In Wanderschuhen wird die Membran unter dem Leder angebracht. Sie wirkt wasserabweisend und gewährt dabei eine gewisse Atmungsaktivität. Das Interessante dabei sind die Poren der Membran, die weitaus kleiner sind, als Wassertropfen, jedoch größer ausfallen als Sauerstoffmoleküle. Hierdurch entsteht der Effekt der Wasserdichtigkeit und der Atmungsaktivität.

Wasserdichte Wanderschuhe erkennst Du in der Regel am Zusatz “GTX”, der für die Gore-Tex-Membran steht. 

Meine Erfahrung mit der Membran ist bis auf 2 Ausnahmen durchweg positiv. Die meisten meiner “Gore-Tex-Schuhe” halten die Füße auch heute noch trocken. 2 Ausnahmen waren dabei im Laufschuhbereich, in denen beide Modelle leider absolut nicht wasserdicht waren. Ich denke es hat sich dabei um einen Produktionsfehler gehandelt.

Breite und schmale Wanderschuhe – Der Leisten ist entscheidend

Auch für breite Füße gibt es heute zahlreiche Varianten, die allesamt auf einem breiteren Leisten gefertigt werden und hierdurch mehr Platz im Vorfußbereich und / oder im Zehenbereich bieten.

Die Standardweite stellt dabei eine Stufe dar, die zwischen extra schmalen Anfertigungen und etwas breiteren, sowie “Extra-breiten-Wanderschuhen” anzusiedeln ist.

Breite Wanderschuhe erkennt am Zusatz “Wide” und “Extra Wide” hinter der Modellbezeichnung. Schmale Modelle werden wiederum mit dem “Narrow”-Zusatz gekennzeichnet.

Neben schmalen und breiten Wanderschuhen gibt es jedoch weitere Versionen, die vor allem Menschen mit einer vorliegenden Fußdeformation helfen sollen. In erster Linie spreche ich hier vom Hallux Rigidus (Versteifung des Großzehengrundgelenks) und vom Hallux Valgus (Schiefstand der Großzehe), zu denen ich bereits einen gesonderten Artikel verfasst habe.

In der Kurzfassung: Menschen mit einem Hallux Valgus und / oder Hallux Rigidus sollten immer zu Wanderschuhe greifen, die auf einem “Bunion”-Leisten gefertigt werden. Dieser Leisten bietet im Bereich der Großzehe etwas mehr Platz, wodurch Schmerzen und Aufreibungen vermieden oder zumindest reduziert werden können.

Zusätzlicher Hinweis zu breiteren Wanderschuhen

Während früher auch der Fersenbereich der breiteren Modell angepasst wurde, wird dieser heute weitestgehend “normal weit” gehalten. Die Ferse erhält also auch in “Wide”- und “Extra Wide”-Wanderschuhen die gleiche breite, wie in der Standardweite. So wurde das ewige Dilemma rund um die Beschwerde “vorne zwar genug Platz, hinten jedoch zu breit” angegangen und weitestgehend gelöst. 

Der Mensch hinter dem Wanderschuhe

Ein entscheidender Punkt bei der Wahl des richtigen Wanderschuhs betrifft weder die Kategorie der Modelle, noch ihre Sohle oder Obermaterialien.

Letztlich wird der Schuh vom Menschen genutzt und getragen, was den Faktor “Mensch” zum entscheidenden Aspekt bei der Wahl des Schuhwerks macht.

Erfahrene Wanderer können durchaus zu leichten Schuhen greifen, während Anfänger sich dem zusätzlichen Schutz und der Robustheit eines hochwertigen Modells nicht entziehen sollten. 

Nur wer bereits auf zahlreichen Touren Erfahrungen sammeln konnte und sich und seinen Körper in Extremsituationen kennengelernt hat, der kann verlässlich einschätzen, was den eigenen Füßen gut tut und worauf verzichtet werden kann.

Ich habe relativ früh verstanden, dass mir zu schweres Schuhwerk eher im “Weg steht”, als besonders hilfreich zu sein. Seitdem nutze ich bevorzugt halbhohe Wanderstiefel und robustere Wanderhalbschuhe, statt Wanderstiefel. Geht es jedoch auf Touren, die besonders anspruchsvoll sind, so verwende ich weiterhin meine Wanderstiefel-Favoriten – Diese stelle ich dir in der folgenden Empfehlungsliste detailliert vor. 

Der Faktor “Mensch” spielt also eine entscheidende Rolle bei der Schuhwahl und sollte nicht unterschätzt werden. Hierunter fallen neben der Erfahrung auch die eigenen Füße und die eigenen Vorlieben / Präferenzen (schwere und robuste Schuhe oder eher leichte Treter, Leder oder Synthetik etc).

Der Preis hochwertiger Wanderschuhe

Kommen wir zu einem interessante Punkt, nämlich dem Preis der Wanderschuhe. Ich sehe heute vermehrt “Discounter-Wanderschuhe” von Lidl und Aldi im Angebot. Die Schuhe selbst werden für Preise unterhalb der 50-Euro-Marke angeboten, wobei mir letztens ein Modell ins Auge schoss, dass für 27,99 Euro zu kaufen war… Für mich persönlich der absolute “Tiefpreis-Rekord” im Wanderschuhbereich.

Auch auf Amazon findet man heute sowohl im Laufschuhbereich, wie auch im Wanderschuh-Segment Modelle, die weitaus günstiger sind, als die, die wir von den großen Herstellern wie Hanwag, Meindl und Salomon kennen. 

Vor genau solchen “Schnäppchen” möchte ich warnen. Bei allen Schuhkategorien, bei denen es darum geht, möglichst hochwertige Qualität zu bekommen und dem Körper so einen Gefallen oder zumindest eine Unterstützung zu bieten, würde ich nie am “falschen Ende” sparen. 

Ich habe im Bereich der Laufschuhe bereits zahlreiche, sehr günstige Modelle getestet und war noch nie wirklich zufrieden. Die Materialien sind billig, die Verarbeitung häufig mangelhaft und das Tragegefühl dementsprechend… Das Sprichwort “Wer billig kauft, kauft doppelt” trifft im Schuhbereich definitiv zu. 

Und wenn Du dann innerhalb weniger Wochen erneut vor der Recherche stehst und dir ein neues Modell zulegen musst, hast Du weder Geld noch Nerven gespart.

Doch nun zur entscheidenden Preis-Frage: Was kosten “hochwertige” Wanderschuhe ? Wieviel sollte ich bereit sein auszugeben ?

Im Bereich der Wanderschuhe tendiere ich zu einem Preisniveau zwischen 120 – 280 Euro. Je nach Kategorie, Materialverwendung und Verarbeitung etc. wird hier nicht allzu selten selbst die 300-Euro-Marke gesprengt. 

Aus persönlicher Erfahrung bin ich aktuell jedoch der Ansicht, dass man für einen Durchschnittspreis von 200 Euro einen Wanderschuh findet, der über Jahre hält, was er verspricht. Die richtige Pflege sollte dabei nicht vernachlässigt werden.

Bonus der hochwertigen, etwas teureren Wanderschuhe: Die großen Hersteller bieten zudem eine Wiederbesohlung an, wodurch die Lebensdauer der Schuhe stark erhöht werden kann. Hanwag und Meindl bearbeiten zudem weitere Feinheiten, sodass ich bisher immer einen Wanderschuh zurück bekam, der weitaus stärker überarbeitet wurde, als nur an der Sohle. Definitiv ein großer Pluspunkt!

Die richtige Pflege der Wanderschuhe

Kommen wir zur Königsdisziplin im Wanderschuhbereich. Die Frage nach der “richtigen Pflege” hat bereits so einige Diskussionen entfacht. Ich möchte in diesem Abschnitt erklären, wie ich es handhabe und wie es bei mir seit Jahren gut funktioniert.

  • In erster Linie werden die Schnürsenkel und die Einlegesohle entfernt. 
  • Die Grundreinigung des Wanderschuhs: Mit einer Bürste und lauwarmem Wasser den Wanderschuh “sauber bürsten”.
  • Der Wanderschuh wird nun angefeuchtet oder ganz nass sein = Bei Raumtemperatur 30 Min – 1 Stunde trocknen lassen, jedoch Hitzequellen (Ofen, Sonne etc.) meiden.
  • Nun folgt die Imprägnierung. Handelt es sich um einen Leder-Wanderschuh, so wird das Leder noch feucht sein. Dies ist bei der Imprägnierung von Vorteil, da es so das Imprägnierspray besser aufnehmen kann. Zur Imprägnierung nutze ich seit einem Jahr das “Lowa Water Stop Pro” – Kann es empfehlen: Kostet nicht viel und hält “ewig”.
  • Nach dem Imprägnieren sollte der Schuh vollständig austrocknen. Auch hier wieder: Hitzequellen vermeiden. Insbesondere Leder kann Hitzequellen nicht wirklich ab = wird schnell brüchig.
  • Handelt es sich um einen Lederschuh, so wird dieser nun nach dem vollständigen Austrocknen mit einem Wachs gepflegt. Das Wachs solltest Du dabei nur auf die Lederteile auftragen und diese mit einer Bürste einmassieren. Die Synthetik-Bereiche kannst Du ruhig aussparen. Synthetische Wanderschuhe benötigen keine Wachspflege mehr. Nach der Imprägnierung und dem Trockenvorgang ist der Pflegeprozess des Synthetik-Wanderschuhs bereits abgeschlossen. (Deshalb hatte ich erwähnt, dass Leder-Wanderschuhe eine etwas aufwändige Pflege benötigen)
  • Die Pflege des Leder-Wanderschuhs ist nun abgeschlossen. Die Lagerung sollte immer in einem trockenen und kühlen Raum stattfinden. Lagerst Du deine Wanderschuhe über den gesamten Winter ein, so imprägniere sie am besten nochmals neu vor der anstehenden Tour. Ich imprägniere meine Schuhe immer 2 Tage vor Beginn der Tour nochmals nach – Bisher habe ich damit immer gute Erfahrungen gemacht.

Bemerkung zur Verwendung von Fetten als Pflegemittel: Ich nutze keine Fette mehr für meine Wanderschuh-Pflege, da diese meine bisherigen Schuhe immer weicher werden ließen und auch die “Atmung” des Schuhs beeinträchtigt haben. Ich habe mit Fetten also keine wirklich positive Erfahrung gemacht, sodass ich heute nur noch Wachsmischungen der großen Hersteller nutze und mit diesen ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht habe. Aktuell nutze ich das Pflegewachs von Lowa und kann dieses ebenfalls empfehlen. Geringer Preis, lange “Lebensdauer”.

Zusätzliche Pflege des Innenfutters im Wanderschuhe

Je nach Material unterscheidet sich die Pflege des Innenfutters. Da heute viele Wanderschuhe über eine Gore-Tex-Membran verfügen und diese den Füßen Atmungsaktivität, jedoch gleichzeitig Wasserdichte gewähren soll, benötigt diese eine etwas andere Pflege als Wanderschuhe ohne Gore-Tex.

Für Füße, die relativ viel schwitzen und dabei in einem Gore-Tex-Wanderschuh unterwegs sind, empfehle ich das Innenfutter mit einer Bürste und einer Neutral-Laufe auszubürsten. So löst Du die Schweißkristalle aus dem Gore-Tex-Futter, wodurch es wieder seine volle Wirkung entfalten kann. 

Leder-Innenfutter kann bei aggressivem Schweiß oder bei “Vielschwitzern” zusätzlich mit einem Wachs eingerieben werden. So bleibt es auch im Innenbereich des Schuhs langfristig geschmeidig, statt unnötig schnell brüchig zu werden.

Meine Wanderschuh-Tests 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020

Seit nun 4 Jahren teste ich bereits Wanderschuhe und Wanderstiefel. In diesem Beitrag möchte ich daher die überzeugendsten Modelle aus den verschiedenen Kategorien vorstellen und näher beleuchten. 

Im Folgenden stelle ich dir daher eine Liste mit den für mich persönlich besten Wanderschuhen und Wanderstiefeln vor, wobei ich auf die Details der Modelle eingehen möchte und erkläre, welcher Zielgruppe, welcher Wanderschuh am ehesten zu empfehlen ist.

Die besten Wanderschuhe im Test und Vergleich – Persönliche Empfehlungen

Im folgenden möchte ich dir einige Wanderschuhe und Wanderstiefel aus meinen Tests vorstellen und diese miteinander vergleichen. Zu jedem Modell hinterlasse ich dir Erfahrungsberichte, sowie Hinweise zur optimalen Nutzung und zum Einsatzgebiet.

Zusätzlich findest Du hier aktuelle Angebote (falls aktuell vorhanden) und Rabatte, die ich dir dank unserer Partnerschaften mit den großen Herstellern und Anbietern hinterlegen kann.

Ich freue mich, wenn dir das ein oder andere Modell gefällt und langfristig als treuer “Wander-Begleiter” zur Seite stehen wird.