Der Cloudsurfer von On im Test: Meine Erfahrung mit den schnellen Tretern  

Der erste Eindruck und eine Überraschung, die ich nicht erwartet hatte

Im Vergleich mit dem Cloudflow-Modell, das ich die Tage vor dem Cloudsurfer getestet habe und das vom schweizer Hersteller ebenfalls als “Schnell-Lauf-Laufschuh” klassifiziert wird, fällt der in diesem Beitrag relevante Cloudsurfer erstaunlich schwer aus.

Das hat mich zu Beginn schon sehr überrascht, da ich mich aus all den vorangegangenen Tests mittlerweile daran gewöhnt habe, dass die ganzen Modelle, die primär auf Tempo und Beschleunigung ausgelegt sind, relativ leicht sind. Nicht so der Cloudsurfer. 

• Übrigens: Den Wettkampflaufschuhen habe ich bereits einen gesonderten Artikel gewidmet, in dem ich auf all meine Test-Favoriten für den Wettkampf eingehe und diese miteinander vergleiche. 

Dieses Modell ist trotz seines Gewichts als “Laufschuh für schnelle Einheiten” konzipiert worden, sodass ich auf das Laufgefühl und weitere Auffälligkeiten beim Tragen gleich gesondert zu sprechen komme. Zunächst noch einige Worte zum Schuh und den darin verbauten Technologien.

Gefallen hat mir am Cloudsurfer vor allem der Bereich rund um die Ferse. Hier wird deutlich, weshalb das Modell ein wenig mehr Gewicht mit sich bringt und worauf es wirklich abzielt. Die Fersenkappe wurde extern verstärkt und verleiht dem Modell ein ordentliches Plus an Stabilität.

Hierdurch bietet der Cloudsurfer spürbar mehr Stabilität als die meisten der anderen 6 On-Modelle, die ich getestet habe. Ich habe bereits an diesem Segment erkannt, dass das Modell also nicht nur auf Schnelligkeit aus ist, sondern diese in Kombination mit einem hohen Maß an Stabilität und Unterstützung gewähren soll. Dieser Aspekt ist entscheidend! Doch dazu gleich mehr.

Auffällig ist natürlich auch, dass der Cloudsurfer im Vorfußbereich eine veränderte Dämpfung aufweist. Hier hat der Hersteller statt wie gewohnt zwei Reihen der für On typischen Dämpfungselemente nun ganze drei Reihen verbaut.

Ebenfalls interessant ist der Mittelfußbereich, der meinen anfänglichen Vermutungen weitere “Bestätigung” verliehen hat – Die Dämpfung wurde im Mittelfußsegment durch eine “Transition-Zone” ersetzt. Dies hat sich spürbar auf das Laufgefühl ausgewirkt.

Zu guter Letzt noch einige Worte zum Obermaterial: Dieses wirkt wie gewohnt hochwertig und sitzt richtig angenehm am Fuß. Es bietet eine gewisse Atmungsaktivität und zusätzlich guten Halt für den Fußrücken. Hier habe ich keine Besonderten feststellen können – Es wirkt solide und insgesamt so, wie ich es von einem hochwertigen Laufschuh erwarte.

Das Laufgefühl im Cloudsurfer 

Ich muss zugeben, dass der Cloudsurfer ein sehr interessanter Laufschuh ist. Er bringt mehr Gewicht mit sich als die meisten schnellen und dynamischen Modelle, lässt einen jedoch problemlos schnell laufen und vor allem richtig richtig gut beschleunigen.

Die Beschleunigung hat mir in diesem Modell erstaunlich gut gefallen, zumal ich diese so nach dem anfänglichen Abtasten gar nicht mehr wirklich erwartet habe. Der Schuh scheint durch die dargebotene Stabilität den Effekt zu erreichen, dass die Füße in eine aufrechte Abrollbewegung geleitet werden und dadurch ohne Energie-Verlust in den nächsten Schritt katapultiert werden können. 

Im Vergleich hierzu hat mir der wesentlich leichtere Cloudflow in Punkto “Beschleunigung” sogar weniger gut gefallen. Der leichte Cloudflow lässt sich zwar wirklich angenehm schnell laufen, bietet auf den ersten Metern aber durch die geringere Stabilität nicht diese Explosivität, die der Cloudsurfer mitbringt. Für mich ein sehr interessanter Punkt!

Auffällig ist zudem der zuvor angesprochene Mittelfußbereich in diesem Modell – Dieser ist maßgeblich an der Stabilität beteiligt und wirkt spürbar auf die Abrollbewegung ein.

Diese läuft hierdurch gerade ab, wodurch wesentlich weniger Energie zwischen Aufprall- und Abstoßbewegung verloren geht. Dies ist im Hinblick auf schnelle Läufe von großem Vorteil.

Möchte man es im Cloudsurfer ein wenig ruhiger angehen, so bietet dieser im hinteren Bereich eine relativ weiche und angenehme Dämpfung – So lässt sich auch der gemütlichere Fersenlauf problemlos angehen.

Mir hat das Modell vor allem auf Asphalt gefallen – Hier war der Grip und die gesamte Abrollbewegung am besten wahrnehmbar.

Meine Bestenliste der „Asphalt-Laufschuhe“ kannst Du dir bei Interesse hier ansehen.

Der Vergleich zu anderen On-Schuhen

Für leichte Personen, die einen möglichst leichten und dynamischen Laufschuh suchen und dabei weiterhin zu einem On-Modell greifen möchten, empfehle ich zweifelsfrei den Cloudflow, den ich in diesem Beitrag bereits einige Male erwähnte habe.

• Meinen Testbericht zu diesem erreichst Du hier.

Der Cloudsurfer fühlt sich deutlich stabiler und stützender an als der Cloudflow. 

Im Vergleich mit den populärsten On-Modellen, nämlich dem “Cloud” und dem “Cloud X”, gewinnt der Cloudsurfer in den Aspekten “Dämpfung”, “Stabilität” und “kontrollierter Vorantrieb”. 

Der Cloud war für mich eher ein vielseitiger Schuh, der seine Stärken primär im Alltag als Freizeitschuh und als gelegentlicher Laufschuh ausspielt. Seine Stärken kommen jedoch meiner Meinung wirklich in erster Linie im Alltag als gemütlicher und leichter Freizeitschuh zur Geltung. 

Der Cloud X wiederum ist ein sehr leichter Sportschuh, der ein wenig mehr Grip und Stabilität verleiht als der Cloud, wodurch der Cloud X für mich als optimaler Allrounder im Sportbereich eingesetzt werden kann. Er ist extrem leicht und bietet den Füßen auch bei Sprüngen und abrupten Bewegungen sehr guten Halt – Der Cloud X ist für mich daher ein richtig gutes Modell für das Fitnesstudio.

• Meinen Testbericht zum Cloud kannst Du dir hier ansehen.
• Meine Erfahrung zum Cloud X schildere ich hier.

Möchtest Du eher dämpfende On-Schuhe an deine Füße, so empfehle ich dir einen Blick auf den Cloudstratus und den Cloudswift zu werfen. Letzterer dämpft sehr weich und bietet wiederum etwas mehr Freiheit als der Cloudstratus, der als Stabilschuhe vor allem Menschen mit einer stärkeren Überpronation empfohlen werden kann. 

• Hier findest Du den Cloudstratus-Testbericht.
• Hier geht es zum Cloudswift.

Der Cloudstratus lässt sich durch seine Stabilität somit recht gut mit dem in diesem Artikel beschriebenen Cloudsurfer vergleichen. Der Cloudsurfer bietet deutlich mehr Tempo und eine verbesserte Dämpfung, der Cloudstratus eignet sich hingegen ziemlich gut als stabiler Komfort-Laufschuh und vor allem auch als Walkingschuh und Freizeitschuh für schwerere Personen.

Mein Fazit zum Cloudsurfer

Der Cloudsurfer stellt ein gelungenes und interessantes Modell dar. Die Kombination aus der Stabilität und dem Vorantrieb, sowie dem Gewicht des Schuhs haben ihn zu einer “Einzigartigkeit” unter all meinen Tests werden lassen.

Ich empfehle dieses Modell etwas schwereren Personen, die gerne auch mal schnellere Intervalle angehen möchten und dabei von dem zusätzlichen Plus an Stabilität profitieren werden.

Auch als stabiler Freizeitschuh lässt sich dieser Schuh problemlos nutzen. Die Dämpfung unter der Ferse wirkt weich, wodurch auch das Gehen angenehm gestaltet wird.