Zunächst einmal freut es mich, dass Du zu meinem Artikel gefunden hast. Heute geht es um das Lauftraining und um Laufschuhe, die ohne Dämpfung daher kommen.
In meinem Übersichtsartikel zur Dämpfung in Laufschuhen habe ich erklärt, weshalb sich eine starke Dämpfung nicht immer als “optimal” erweist. Dort findest Du Hinweise, Tipps und Tricks zur Laufschuh-Dämpfung im Allgemeinen und erfährst, welche Dämpfung sich für welchen Läufertyp am ehesten eignet.
In diesem Artikel lege ich meinen Fokus auf Laufschuhe ohne Dämpfung. Da selbst die minimalistischen Natural Running Schuhe in fast allen Fällen mit einer geringen Dämpfung daher kommen, setze ich meinen Fokus in diesem Bericht auf Zehenschuhe und Barfußschuhe. Einerseits geht es mir dabei um den “Komfort”, andererseits kommen Faktoren wie das “Laufgefühl”, die “Langlebigkeit”, das “Obermaterial” und natürlich das “Laufgefühl” der vorgestellten Modelle in´s Spiel.
Im Laufe dieses Projekts (Laufliebe.org) habe ich (stand jetzt) 36 Paar Laufschuhe auf unterschiedlichsten Untergründen testen dürfen. In diesem Artikel gehe ich daher besonders auf Minimallaufschuhe, Barfußschuhe und Natural Running Schuhe ein.
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Durch unsere Partnerschaften mit den großen Herstellern und Online-Shops der Branche können wir dir hier stets aktuelle Angebote anbieten. Du findest diese im unteren Teil dieses Artikels, in dem ich zudem meine Favoriten-Modelle vergleiche.
Beschäftigst Du dich zum ersten Mal mit dieser Thematik empfehle ich dir den Artikel in seiner Gesamtheit zu lesen. Es gibt einige Grundlagen, die beim Lauftraining und bei der Laufschuhwahl sehr wichtig sind. Auf dem Markt finden wir heute eine unglaubliche Vielzahl an Laufschuhen… Und auch Laufschuhe ohne jegliche Dämpfungsmechanismen haben massiv an Popularität gewonnen. Dennoch sind einige Modelle, trotz teilweise sehr hoher Preise, überhaupt nicht zu empfehlen.
Alternativ gelangst Du über den nachfolgenden Button direkt zu meinem Laufschuh-Vergleich und meinen Empfehlungen zu dämpfungslosen Laufschuhen.
Laufschuhe ohne Dämpfung – Was ist zu beachten ?
Die Dämpfung stellt das Herzstück des Laufschuhs dar. Hier unterscheiden sich Neutrallaufschuhe von Dämpfungsschuhen und Natural Running Schuhen. Die Hersteller haben im Verlauf der letzten Jahrzehnte unzählige Modelle entwickelt und veröffentlicht, die uns Läufern eine Vielzahl an Optionen bieten. Hierdurch entstehen allerdings auch Herausforderungen.
Dass nicht jeder Läuferfuß gleich ausfällt, das denke ich, brauche ich dir nicht sagen. Auch der optimale Dämpfungsgrad fällt für jeden Läufer ganz individuell und unterschiedlich aus – Ich persönlich habe mittlerweile das Glück über 25 Laufschuh-Paare zu besitzen und somit frei durchwechseln zu können. Aus Erfahrung kann ich dir allerdings sagen, dass ich insbesondere im Bereich der Dämpfung sehr gerne variiere, da ich das unterschiedliche Lauf- und Auftrittsgefühl der Modelle sehr zu schätzen weiß und somit neue Trainingsreize setzen kann.
Laufschuhe ohne Dämpfung stellen das “Extrem” dar, da solche Schuhe keinerlei Unterstützung beim Aufprall und beim Abrollvorgang bieten und die Füße somit vor eine Herausforderung stellen. Dennoch kann diese sich langfristig betrachtet als extrem vorteilhaft erweisen. Dazu gleich einige Worte mehr.
Zu Beginn möchte ich Laufanfängern und Wiedereinsteigern einen Hinweis mitgeben: Insbesondere Beginner und übergewichtige Personen sollten bei dämpfungslosen Laufschuhen bzw. Zehenschuhen und Barfußschuhen aufpassen! Ein untrainierter Körper kann mit solchen Schuhen leicht “Gefahr laufen”, dass eine Überbelastung entsteht und nachfolgend Verletzungen auftreten können. Die Dämpfung der Neutrallaufschuhe und selbst bei geringer dämpfenden Natural Running Schuhen erfüllt die Aufgabe der Gelenk-Entlastung und sorgt besonders bei Anfängern für einen angenehmeren Start.
Kommen wir nun wieder zurück zu den minimalistischen Laufschuhen ohne Dämpfung. Durch die extrem dünne und flexible Sohle wird den Füßen in solchen Modellen ein Maximum an Flexibilität und Bewegungsfreiheit geboten. Die Füße bekommen hier also nahezu die volle Kontrolle und werden kaum bevormundet. Die geschieht allerdings auf Kosten der Dämpfung und der Sprengung, wodurch der Läufer wesentlich höhere Aufprallkräfte abfangen muss.
Durch die fehlende Sprengung entsteht übrigens fast automatisch ein veränderter Laufstil, der für Lauf-Anfänger und Ungeübte ebenfalls mit großer Vorsicht zu genießen ist!
Genauer: Da die Füße nun kaum noch Unterstützung seitens der Laufschuhe erhalten und die fehlende Sprengung (kein Kipp-Effekt zwischen dem in der Regel höher gelegenen Rückfußbereich und dem Vorfußbereich) den gesamten Auftrittsvorgang beeinflusst, tritt der Läufer in solchen Laufschuhen mit dem Mittelfuß- oder gar Vorfußbereich auf. Hierdurch entsteht eine völlig veränderte Belastung in den Muskeln, Knochen, Gelenken, und Bändern.
Auf der anderen Seite bringt der Vorfußlaufstil große Vorteile mit sich, da Du die massiven Aufprallkräfte hierbei “natürlich” dämpfst und sie zum Großteil mit der Fußsohle und der Wadenmuskulatur abfängst. Ich persönlich habe durch den Vorfußlaufstil Knieschmerzen reduzieren können und mich hiernach erst so richtig ins Lauftraining verliebt!
Dennoch sei beim Vorfußlauf große Vorsicht geboten. Ich bin damals sehr unbehelligt an die Sache rangegangen und musst dann dafür bezahlen. Eine untrainierte Wadenmuskulatur wird dir zu Beginn nicht gerade danken! Insgesamt habe ich über eine Woche pausieren müssen, da die Schmerzen nach dem ersten Trainings extrem groß gewesen sind.
Laufschuhe ohne Dämpfung – Vorteile / Nachteile
Im vorigen Teil habe ich dir meine persönliche Erfahrung mit solch minimalistischen Laufschuhen geschildert. Dämpfungslose Zehen- und Barfußschuhe stellen die extremste Form der Laufschuhe dar, die sich definitiv nur für erfahrene und trainierte Läufer eignet.
Die Vorteile solcher Modelle liegen klar auf der Hand. Zum Einen bekommst Du in solchen Laufschuhen ein völlig verändertes, sehr natürliches Laufgefühl. Zum Anderen trainierst Du dabei den Vorfußlaufstil und deinen Körper wesentlich fokussierter als in dämpfenden Laufschuhen.
Auch bringen solche Laufschuhe einen Schutz vor Auftrittsverletzungen mit sich, da Glasscherben und Steinchen beim bloßen Barfußlaufen sehr gefährlich ausfallen können.
Die wasserdichte Eigenschaft einiger solcher Modelle bringt einen weiteren Vorteil mit sich. So kannst Du auch durchs nasse Gras laufen, wo mir übrigens das Laufgefühl solcher Schuhe persönlich am besten gefällt.
Kommen wir nun zu den Nachteilen. Auch diese liegen auf der Hand, da solche Modelle für unerfahrene Läufer ein großes Verletzungsrisiko mit sich bringen. Aus diesem Grund habe ich diesen Fakt bereits mehrfach angesprochen.
Auch stellt der Preis solcher Schuhe für einige wahrscheinlich eine kleine Herausforderung dar. Man könnte meinen, dass der Preis bei solch minimalistischer Ausfertigung etwas geringer ausfallen sollte, doch dem ist oftmals nicht so – Für dämpfungslose Laufschuhe zahlst Du häufig nahezu den selben Preis wie für gute Laufschuhe mit Dämpfung.
Hinzu kommt: Die Stabilität, die die Füße in solchen Schuhen erhalten ist natürlich wesentlich geringer. Abgesehen von der fehlenden Dämpfung sitzen solche Laufschuhe wesentlich flexibler am Fuß. Die Füße bekommen hierdurch ein Maximum an “Kontrolle”, müssen jedoch Unebenheiten selbst ausgleichen können.
Laufschuhe ohne Dämpfung – Die Zielgruppe
Die Zielgruppe dieser leichten Laufschuhe sind ganz klar erfahrene Läufer und Menschen, die sich dem Vorfuß- und Mittelfußlaufstil annehmen möchten.
Allerdings können solche Zehenschuhe und Barfußschuhe auch im Alltag genutzt werden, wo eine wesentlich geringere Belastung stattfindet. So können auch Anfänger sich langsam an einen minimalistischen Laufschuh gewöhnen und diesen nach einer gewissen Eingewöhnungszeit für kleine Laufeinheiten verwenden. Hier empfehle ich dir jedoch wirklich mit Einheiten von 3 – 5 Minuten zu starten, bei denen Du in voller Konzentrationen einen Laufschritt nach dem anderen ausführst. Du wirst merken, wie intensiv die Aufprallkräfte sind und wie dein Laufstil sich direkt anpassen wird.
Geschlechtsspezifische Unterschiede möchte ich keine ausführen. Es können sowohl die Damen, als auch die Herren in dämpfungslosen Laufschuhen trainieren.
Was Verletzungen oder Fußfehlstellungen angeht, so sollten Laufschuhe ohne Dämpfung mit großer Vorsicht angegangen werden. Ich möchte hier nicht auf jede Fehlstellung eingehen, da sie sich untereinander sehr stark unterscheiden und selbst ein und dieselbe Fehlstellung stark unterschiedlich ausfallen kann.
Dennoch kann ich aus Erfahrung sagen, dass Supinierer, also Menschen, die beim Auftritt nach außen neigen abzuknicken (beispielweise bei O-Beinen häufig zu beobachten) von solch flexiblen Laufschuhen profitieren können. Durch die Freiheit, die solche Modelle bieten, kann der Fußauftritt wesentlich fokussierter und kontrollierter angegangen werden.
Auf der anderen Seite empfehle ich Überpronierern, also nach innen abknickenden Läufern, eher Laufschuhe, die mehr Stabilität bieten. Solche Modelle sind quasi das Gegenteil dieser hier besprochenen “Laufschuhe ohne Dämpfung”.
Im Folgenden möchte ich dir nun meine persönlichen Favoriten unter den dämpfungslosen Zehen- und Barfußschuhen vorstellen und diese miteinander vergleichen.
Meine Empfehlungen: Die besten Laufschuhe ohne Dämpfung
In der folgenden Übersicht stelle ich dir meine persönlichen Favoriten unter den Laufschuhen vor, die ohne Dämpfung und Sprengung daherkommen.
In den vorigen Absätzen habe ich dir die Vor- und Nachteile, sowie die Zielgruppe solcher Modelle beschrieben. Nun gehe ich auf meine Erfahrung mit den jeweiligen Modellen ein und zeige dir deren Vor- und Nachteile auf.
Wie gewohnt hinterlasse ich dir neben dem kurzen Erfahrungsbericht stets ein aktuelles Angebot bei einem unserer Partner. So kannst Du über einen Klick direkt schauen, wie der aktuelle Preis ausfällt und welche Größen und Farben verfügbar sind.
Merrell Vapor Glove – Seit Monaten meine Favoriten
Ich habe mittlerweile einige Barfußschuhe getestet und durchprobiert. Bei dem Glove-Modell von Merrell bin jedoch vor Monaten hängengeblieben. Sie wirken absolut minimalstisch, haben unglaublich guten Grip und auch das Obermaterial wirkt griffig.
Im Bereich des Vorfußes haben wir zudem ein wenig mehr Platz, wobei „normal-breite“ Füße und auch schlankere Füße ebenfalls kein Problem haben werden. Hierfür bietet der Schuh einfach so viel Flexibilität, dass das Obermaterial und des gesamte Schuh sich um den Fußrücken schmiegen und somit volle Kontrolle garantieren.
Wer sich einen Laufschuh ohne Dämpfung sucht und dabei das minimalstische Gefühl eines Barfußschuhs testen möchte, dem empfehle ich ohne wenn und aber dieses Modell. Du kannst es zudem auch beim Spaziergehen, wie auch im Alltag verwenden. Wirkliche Limitierungen gibt es hier nicht – Die sind wie immer maximal in unseren Köpfen…
Ich habe es sogar einmal bei einer Wanderung mit 500 Höhenmetern Unterschied getragen. Absolut kein Problem! Der Grip der Vibram-Sohle hat mir mehr Sicherheit und Stabilität geboten, als ich es von meinen Meindl-Wanderschuhen gewohnt bin. Und ich bin nicht ein einziges Mal umgeknickt, was für mich ebenfalls unglaublich ist. Eigentlich knicke ich mindestens 2x pro Tour um oder weg.
Vivobarefoot Primus Lite – Ebenfalls hochklassig
Auch dieses Modell gefällt mir sowohl im Alltag, wie auch beim Lauftraining sehr gut. In Sachen Flexibilität und Bewegungsfreiheit stehen sich die beiden Barfußschuhe nahezu in nichts nach – Maximale Kontrolle für die Füße mit nahezu keinen Einschränkungen!
Zudem sieht auch das Primus Lite Modell von Vivobarefoot sehr ansehnlich aus. Die Sohle lässt sich wie gewünscht in alle Richtungen verbiegen, was mir vor allem auf der Tartanbahn richtig gut gefällt.
Der größte Vorteil dieses Modells liegt in seiner etwas festeren Fersenkappe. Die wirkt zwar nicht so stabil wie in Neutral-Laufschuhen von Asics, doch das darf man sowieso nicht vergleichen.
Als Hinweis lässt sich hier viel eher mitteilen, dass dieses bisschen Extra an Stabilität rund um die Ferse dem einen oder anderen besser gefallen könnte. Wer also absolut frei unterwegs sein möchte, dem empfehle den Griff zum Merrell Vapor Glove. Wer wiederum das Maximum an Flexibilität, gepaart mit ein wenig mehr Festigkeit rund um die Ferse wünscht, der wird sich am Vivobarefoot Primus Lite erfreuen.
Die Unterschiede sind marginal, bitte versteh mich nicht falsch. Beide Modelle sind absolut hochwertig und machen richtig Spaß, sowohl im Alltag, wie auch im Training!
Nike Flex – Guter Einstieg in die Thematik + Vielseitig
Diesen Schuh möchte ich bewusst dieser Liste hinzufügen. Er fällt zwar etwas anders aus als die oben beschriebenen Modelle, doch stellt er einen ziemlich guten Einstieg in das Thema des „Laufens ohne Dämpfung“ dar.
Der Nike Flex ist ein Lauf- und Sportschuh, der angelehnt an den damaligen Nike Free konzipiert wurde und ihn meiner Meinung nach auch sehr gut ersetzt hat. Zumindest bietet er ein wesentlich besseres Laufgefühl als die neuen Auflagen des Nike Frees!
In diesem Schuh hast Du natürlich ein wenig mehr Dämpfung als in den Barfußschuhen. Dieses Modell zählt eher in den Bereich der Natural Running Schuhe, bietet unter diesen jedoch mit am meisten Flexibilität und Bewegungsfreiheit. Die Füße erhalten also auch hier ein sehr hohes Maß an Kontrolle, was sich wiederum aufs Laufgefühl auswirkt.
Wer sich also einen Laufschuh mit geringer Dämpfung sucht und sich so vielleicht erstmal an das Vorfußlaufen annähern möchte, dem empfehle ich den Griff zum Nike Flex. Du kannst diesen Schuh zudem problemlos im Alltag, wie auch beim Sport und im Fitnessstudio tragen.